Wie man eine Drohne in Österreich anmeldet: Ein Leitfaden

Das Fliegen mit einer Drohne in Österreich ist mit einigen Regeln und Pflichten verbunden. Damit alles reibungslos abläuft und man keine Strafen riskiert, ist eine korrekte Registrierung und Versicherung notwendig. In diesem Artikel erklären wir Schritt für Schritt, wie man eine Drohne in Österreich anmeldet und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen.

Wichtige Erkenntnisse

  • Drohnenbetreiber müssen mindestens 18 Jahre alt sein und ihren Hauptwohnsitz in Österreich haben.
  • Eine Registrierung kann einfach online durchgeführt werden und kostet 32,40 Euro für drei Jahre.
  • Für Drohnen über 250g ist ein Drohnenführerschein erforderlich, der durch einen Online-Kurs und Test erworben wird.
  • Eine Haftpflichtversicherung mit einer Mindestdeckungssumme von 750.000 SZR ist Pflicht.
  • Bei Verstößen gegen die Drohnenverordnung können Strafen bis zu 22.000 Euro verhängt werden.

Voraussetzungen für die Registrierung einer Drohne in Österreich

Um eine Drohne in Österreich zu registrieren, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Diese Anforderungen sind wichtig, um sicherzustellen, dass Drohnen sicher und verantwortungsbewusst betrieben werden.

Mindestalter und Geschäftsfähigkeit

Das Mindestalter für die Registrierung als Drohnen-Besitzer beträgt 18 Jahre. Zudem muss die Person voll geschäftsfähig sein. Dies bedeutet, dass sie in der Lage sein muss, rechtliche Verpflichtungen einzugehen und Verträge abzuschließen.

Hauptwohnsitz oder Hauptgeschäftssitz

Der Hauptwohnsitz oder der Hauptgeschäftssitz (für juristische Personen) muss in Österreich liegen. Alternativ können sich auch Betreiber aus Drittstaaten registrieren, wenn sie ihren ersten Drohnenbetrieb in Österreich planen.

Erforderliche Versicherung

Für den Betrieb der Drohne ist eine Versicherung erforderlich, die den Anforderungen des österreichischen Luftfahrtgesetzes entspricht. Die Deckungssumme der Versicherung muss mindestens 750.000 Sonderziehungsrechte (SZR) betragen.

Es ist wichtig, dass alle Voraussetzungen erfüllt sind, bevor die Drohne in Betrieb genommen wird. Dies stellt sicher, dass der Betrieb sowohl sicher als auch gesetzeskonform ist.

Der Registrierungsprozess: Schritt für Schritt

Online-Registrierung durchführen

Um Ihre Drohne in Österreich zu registrieren, müssen Sie den Online-Registrierungsprozess durchlaufen. Besuchen Sie die Website von Austro Control und erstellen Sie ein Benutzerkonto. Nach der Erstellung können Sie sich entweder als neuer Betreiber registrieren oder eine bestehende Registrierung übertragen. Achten Sie darauf, dass alle eingegebenen Daten korrekt sind, da nachträgliche Änderungen nicht möglich sind.

Registrierungsnummer anbringen

Nach erfolgreicher Registrierung erhalten Sie eine Registrierungsnummer. Diese muss gut sichtbar auf der Drohne angebracht werden. Die Form der Anbringung bleibt Ihnen überlassen, solange die Nummer klar erkennbar ist. Bei Drohnen mit einem System zur Fernidentifizierung muss die Nummer auch dort eingegeben werden.

Kosten und Gültigkeitsdauer

Die Registrierung kostet 32,40 EUR und ist für drei Jahre gültig. Danach muss sie erneuert werden. Die Verlängerung der Registrierung kann ebenfalls online durchgeführt werden und kostet ebenfalls 32,40 EUR. Sie können die Verlängerung bereits 31 Tage vor Ablauf der aktuellen Registrierung beantragen.

Denken Sie daran, dass seit dem 31. Dezember 2020 eine Registrierungspflicht für alle Betreiber von Drohnen ab 250 Gramm besteht.

Versicherungspflicht für Drohnenbetreiber

In Österreich ist es für Drohnenbetreiber verpflichtend, eine Haftpflichtversicherung abzuschließen. Diese Versicherung muss den Anforderungen des österreichischen Luftfahrtgesetzes entsprechen und eine Mindestdeckungssumme von 750.000 Sonderziehungsrechten (SZR) aufweisen. Ohne eine gültige Versicherung darf die Drohne nicht betrieben werden.

Mindestdeckungssumme und Anforderungen

Die Drohnen-Haftpflichtversicherung muss eine Deckungssumme von mindestens 750.000 SZR haben. Diese Versicherung deckt Schäden ab, die durch den Betrieb der Drohne entstehen können. Es ist wichtig, dass die Versicherungspolice gültig und bezahlt ist, da sie bei Kontrollen vorgelegt werden muss.

Versicherung für den Betrieb im Ausland

Wenn Sie Ihre Drohne auch im Ausland betreiben möchten, sollten Sie sicherstellen, dass Ihre Versicherung auch dort gültig ist. Die Anforderungen können je nach Land unterschiedlich sein, daher ist es ratsam, sich im Vorfeld zu informieren und gegebenenfalls eine zusätzliche Versicherung abzuschließen.

Wichtige Hinweise zur Versicherung

  • Die Drohnen-Haftpflichtversicherung kann über den eigenen Versicherer abgeschlossen werden.
  • Es gibt spezielle Tarife für Drohnenversicherungen, die oft günstiger sind als allgemeine Haftpflichtversicherungen.
  • Eine Kasko- oder Maschinenbruchversicherung ist nicht vorgeschrieben, kann aber sinnvoll sein.

Eine ausreichende Versicherung ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern schützt auch vor finanziellen Risiken im Schadensfall.

Der Drohnenführerschein: Wer ihn braucht und wie man ihn bekommt

Pflicht für Drohnen über 250g

Der Drohnenführerschein ist für alle Piloten verpflichtend, die Drohnen mit einem Gewicht von über 250 Gramm fliegen möchten. Das Mindestalter für das Lenken von Drohnen ab 250 Gramm Abfluggewicht und somit für die Erlangung des Drohnenführerscheins beträgt 16 Jahre.

Online-Kurs und Multiple-Choice-Test

Um den Drohnenführerschein zu erhalten, muss ein Online-Kurs absolviert werden. Dieser Kurs wird kostenlos auf der Website von Austro Control angeboten. Nach Abschluss des Kurses folgt ein Multiple-Choice-Test mit 40 Fragen. Bei erfolgreicher Beurteilung kann der Führerschein direkt heruntergeladen und ausgedruckt werden.

Mitführen des Drohnenführerscheins

Der Drohnenführerschein muss bei jedem Flug mitgeführt werden, entweder in ausgedruckter Form oder elektronisch auf einem Smartphone. Dies ist wichtig, um bei Kontrollen nachweisen zu können, dass man berechtigt ist, die Drohne zu steuern.

Rechtliche Rahmenbedingungen und Datenschutz

Drone flying over Austria with legal documents overlay.

EU-Drohnenverordnung

Die EU-Drohnenverordnung legt fest, wo Drohnen fliegen dürfen und wo nicht. Diese Verordnung hilft Drohnenpiloten, sich in der EU zurechtzufinden. Es gibt spezielle geografische Gebiete, die für Drohnenflüge vorgesehen sind. Digitale Drohnenkarten, wie die der Austro Control GmbH und des ÖAMTC, erleichtern die Planung und Durchführung von Drohnenflügen.

Datenschutz bei Kamera-Drohnen

Beim Einsatz von Kamera-Drohnen ist der Datenschutz ein wichtiges Thema. Wenn Personen auf den Aufnahmen erkennbar sind, handelt es sich um personenbezogene Daten. In solchen Fällen ist die Person, die die Drohne steuert, für die Datenverarbeitung verantwortlich und muss die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) einhalten. Es gibt jedoch Ausnahmen, wie die „Haushaltsausnahme“, die für private Aufnahmen gilt.

Wichtig ist, zwischen der zulässigen Aufnahme und der Veröffentlichung zu unterscheiden. Sobald eine Aufnahme im Internet veröffentlicht wird, greift die „Haushaltsausnahme“ nicht mehr.

Strafen bei Verstößen

Verstöße gegen die Datenschutzbestimmungen können zu Strafen führen. Wenn jemand der Meinung ist, dass seine Privatsphäre durch eine Drohnenaufnahme verletzt wurde, kann er bei der Datenschutzbehörde eine Beschwerde einreichen. Es sind auch Unterlassungsklagen und Beseitigungsansprüche möglich. Allerdings ist es oft schwierig, die Identität des Drohnenbetreibers festzustellen.

Häufige Fragen und Missverständnisse

Drone registration in Austria with mountains in background.

Welche Drohnen müssen registriert werden?

In Österreich müssen alle Drohnen, die mehr als 250 Gramm wiegen oder mit einer Kamera ausgestattet sind, registriert werden. Dies gilt auch für Drohnen, die nur privat genutzt werden.

Was passiert bei Nicht-Registrierung?

Wenn eine Drohne nicht registriert ist und dennoch betrieben wird, kann dies zu erheblichen Strafen führen. Die Höhe der Strafe hängt von der Schwere des Verstoßes ab und kann mehrere hundert Euro betragen.

Mythen und Fakten über Drohnenflüge

Es gibt viele Missverständnisse über das Fliegen von Drohnen. Hier sind einige der häufigsten Mythen und die dazugehörigen Fakten:

  • Mythos: Drohnen dürfen überall fliegen.
    • Fakt: Es gibt viele Einschränkungen, wo Drohnen fliegen dürfen, insbesondere in der Nähe von Flughäfen und in städtischen Gebieten.
  • Mythos: Kleine Drohnen müssen nicht registriert werden.
    • Fakt: Auch kleine Drohnen müssen registriert werden, wenn sie eine Kamera haben oder mehr als 250 Gramm wiegen.
  • Mythos: Drohnenflüge sind immer versichert.
    • Fakt: Eine spezielle Haftpflichtversicherung ist erforderlich, um Drohnen legal zu betreiben.

Es ist wichtig, sich vor dem Fliegen einer Drohne über die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen zu informieren, um Strafen und rechtliche Probleme zu vermeiden.

Fazit

Die Anmeldung einer Drohne in Österreich mag auf den ersten Blick kompliziert erscheinen, ist aber mit den richtigen Informationen und Schritten gut machbar. Wichtig ist, dass man sich vor dem ersten Flug umfassend informiert und alle notwendigen Registrierungen und Versicherungen abschließt. So kann man sicher und gesetzeskonform die faszinierende Welt der Drohnenfliegerei genießen. Bleiben Sie stets auf dem Laufenden über aktuelle Regelungen und nutzen Sie die zahlreichen Online-Ressourcen, um Ihre Drohne sicher und verantwortungsbewusst zu betreiben.

Häufig gestellte Fragen

Welche Drohnen müssen in Österreich registriert werden?

Drohnen ab einem Gewicht von 250g müssen registriert werden. Auch Drohnen unter 250g, die mit einer Kamera oder einem anderen Sensor ausgestattet sind, der personenbezogene Daten erfassen kann, müssen registriert werden. Ausgenommen sind nur Drohnen, die als Spielzeug für Kinder unter 14 Jahren gekennzeichnet sind.

Was passiert, wenn ich meine Drohne nicht registriere?

Wenn Sie Ihre Drohne nicht registrieren, verstoßen Sie gegen das Luftfahrtgesetz und riskieren hohe Geldstrafen bis zu 22.000 Euro. Zudem dürfen Sie Ihre Drohne nicht legal fliegen.

Wie und wo kann ich meine Drohne registrieren?

Die Registrierung erfolgt online über die Website der Austro Control. Nach erfolgreicher Registrierung erhalten Sie eine Registrierungsnummer, die Sie auf Ihrer Drohne anbringen müssen.

Wie viel kostet die Registrierung einer Drohne in Österreich?

Die Registrierung einer Drohne kostet 32,40 Euro und ist für drei Jahre gültig. Danach muss die Registrierung erneuert werden.

Brauche ich eine Versicherung für meine Drohne?

Ja, in Österreich ist eine Haftpflichtversicherung für Drohnen vorgeschrieben. Die Versicherung muss eine Mindestdeckungssumme von 750.000 Sonderziehungsrechten (SZR) haben.

Muss ich einen Drohnenführerschein haben?

Ja, wenn Ihre Drohne mehr als 250g wiegt, benötigen Sie einen Drohnenführerschein. Dieser kann online durch einen Kurs und einen Multiple-Choice-Test erworben werden.

Autor:

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Bernd Broschek BEd

Bernd Broschek ist der Gründer und Geschäftsführer von Ipsom Gmbh und der Marke Drohnenflüge Tirol, einem führenden Anbieter von professionellen Drohnenaufnahmediensten in der Region. Als erfahrener Drohnenpilot bringt Bernd eine tiefe Leidenschaft für Luftbildfotografie und innovative Drohnentechnologie in sein Unternehmen ein.

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